Stresshormone schnell abbauen

von | 5 Jan, 2022 | Tipps und Motivation | 0 Kommentare

Meine Notfallübungen für den Stresstag

Heute ist mal wieder einer dieser Tage:

Du hast schlecht geschlafen, die Milch für den Morgenkaffee hatte schon irgendjemand ausgetrunken, auf der Arbeit wollte nichts klappen, seit ihr wieder zu Hause seid, zanken sich die Kinder und das Wohnzimmer sieht aus wie ein Schlachtfeld!

Jetzt fehlt nur noch ein lautes MAAAMAAA!, eine patzige Antwort oder das Stolpern über irgendein herumliegendes Spielzeug und du explodierst.

Kommt dir bekannt vor?

Ich weiß, dass es jeder Mama hin und wieder so geht.

Jetzt denkst du dir vielleicht: „Hin und wieder? Das ist mein täglicher Wahnsinn!“

Es gibt ein paar kleine Tricks und Notfallstrategien, die dir helfen können, den Dampf abzulassen und Stresshormone schnell abzubauen, BEVOR es kracht.

Alarm!

Dafür ist es erst einmal wichtig, überhaupt zu merken, was gerade mit dir passiert.

Du flippst ja nicht einfach so aus. Das ist nur eine Reaktion.

Genauer gesagt, eine Stressreaktion.

Im Alltag und im Umgang mit anderen Menschen ist es notwendig, auf die eine oder andere Weise zu kooperieren und auch mal die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen.

Und damit meine ich nicht das Bedürfnis nach Kaffee, harmonisch spielenden Kindern oder einem spielzeugfreien Flur.

Unter einem Bedürfnis verstehe ich vielmehr den Wunsch nach Autonomie, Anerkennung, Selbstwirksamkeit, Wertschätzung, Unterstützung usw. Also etwas, was jeder Mensch auf irgendeine Weise braucht, um sich wohlzufühlen.

Soweit, so gut.

Mehren sich nun aber diese unerfüllten Bedürfnisse über eine gewisse Zeit, versetzt es dein Gehirn in Alarmbereitschaft. Zwischen deinen Ohren entsteht eine Bedrohungssituation, denn du fühlst dich als Mensch nicht ausreichend wahrgenommen.

Das ist ein existentielles Problem für dein Gehirn.

Was tut es? Es reagiert, so wie es entwicklungsgeschichtlich programmiert ist, mit Angriff bzw. Verteidigung. (Denn flüchten kann es aus der Mama-Kind-Konstellation in diesen Momenten nicht.)

Das ist ein, aus evolutionärer Sicht, überlebenswichtiges Programm. Im Alltag mit deinen Kindern sind solche Reaktionen jedoch alles andere als hilfreich!

Und trotzdem passiert es: Stresshormone werden ausgeschüttet, dein Herz schlägt schneller und die Spannung in der Muskulatur erhöht sich. Vielleicht merkst du, wie dein Schulter- und Nackenbereich verkrampft? Eventuell arbeitet auch dein Kiefer mit.

Beobachtung

Versuche, auf solche Anzeichen zu achten.

Auch ein Gefühl von Überforderung oder Überreizung zeigt dir, dass du vielleicht gleich nicht mehr in der Lage sein wirst, deine Reaktionen ganz bewusst und vernünftig zu steuern.

Denn, wenn dein Gehirn auf Verteidigung umschaltet, kannst du dich nur noch auf den unmittelbaren Auslöser deines Ausbruchs konzentrieren. Klares, kreatives und lösungsorientiertes Denken ist in diesem Zustand nicht mehr möglich.

Möchtest du einen Wutausbruch kurzfristig verhindern, solltest du also erst einmal rechtzeitig bemerken, wann dein „Stress-Eimer“ vollläuft.

Dabei hilft Beobachtung!

Frag dich mehrmals täglich, wie es dir gerade geht.

Höre kurz in dich hinein.

Wie reagiert dein Körper? Fühlst du dich wohl?

Und wenn du merkst, dass es Zeit wird, etwas Wasser aus deinem Eimer zu schöpfen, kommt dein Notfallprogramm zum Einsatz:

Zappel dich frei!

Wie baut man schnell und effektiv Stresshormone ab?

Richtig! Mit Bewegung!

Dafür brauchst du weder viel Zeit, noch viel Platz!

Also los geht’s:

  • Stell dich aufrecht hin, hebe Kinn und Brustbein etwas an, so als hätte man dir soeben eine Medaille umgehängt!
  • Atme tief ein und aus.
  • Lächle!
  • Lass deine Arme kreisen! Fange mit kleinen Kreisen vorwärts an und werde immer größer. Dann wechsle die Richtung und werde wieder kleiner.
  • Mach mindestens 15 bis 20 Jumping Jacks (Hampelmann-Sprünge)
  • Lächle immer noch!
  • Schüttel dich einmal ordentlich von Kopf bis Fuß!
  • Du darfst auch lachen! 😉

Wiederhole die Übungen einfach, so oft es nötig ist. Auch dafür braucht es ein wenig Routine.

Versuch es doch mal zusammen mit deinen Kindern, wenn nötig gleich auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt. Ich garantiere dir: Ihr habt dabei einen riesengroßen Spaß!

Frische Luft

Wenn es dir möglich ist, geh wenigstens kurz an die frische Luft.

Zur Not gehst du auf dem Balkon auf und ab. (Übrigens kannst du hier auch wunderbar deine Übungen machen.)

Noch besser wäre es natürlich, wenn du dir deine Kids schnappen könntest und ihr noch einmal zusammen rausgeht um zu spielen, zu toben oder einfach eine Runde zu spazieren.

Selbst 10 Minuten Pfützen-Springen bei absolutem Hundewetter kann Wunder wirken.

Und seien wir mal ehrlich: Der Haushalt kann noch warten. Der macht sich zwar nicht alleine, aber deutlich leichter, wenn du dabei nicht noch deinen vollen Stress-Eimer auf dem Kopf balancierst!

Viel Spaß und Erfolg beim Zappeln!

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